Wie schnell aus einer tragischen Situation eine rührende Rettungsgeschichte werden kann, hat der Höhlenforscher Rick Haley erlebt. Bei der Erforschung des Tom Moore Cave System, eines Höhlensystems in Missouri, USA, machte ein Forschungsteam unter der Leitung des Wissenschaftlers eine unerwartete Entdeckung,
In einem Höhlenabschnitt, ca. 150 Meter unter der Erdoberfläche, fanden die Forscher eine Hündin. Die Pudel-Dame lag auf dem Boden der stockfinsteren, 14 °C kalten Höhle zusammengekauert und schien schon aufgegeben zu haben. Das arme Tier war total entkräftet und bestand nur noch aus Haut und Knochen.
Tierrettung: Hündin seit Monaten vermisst
Als Rick von der Hündin erfuhr, bereiteten er und sein Freund Gerry Keene am 6. August 2020 eine dramatische Rettungsaktion vor.
„Die Hündin war in keinem guten Zustand“, erzählt Rick. „Wir steckten sie in eine Reisetasche, aus der ihr Kopf herausragte. Das sollte sie und die Retter schützen, weil sie sich wahrscheinlich wehren würde.“
Der nächste Schritt bestand darin, das Tier aus der Höhle zu bekommen. Die dunkle, schlammige Umgebung machte den Ausstieg zu einer glitschigen, langwierigen Angelegenheit. Die Hündin hielt sich Berichten zufolge in einem Höhlenabschnitt auf, der mehrere Kilometer lang war.
Ein gefährlicher Aufstieg
Zum Glück mussten die Retter nicht so weit gehen, weil sie im vorderen Teil gefunden wurde: „Wir transportierten sie 150 m zu einem sehr engen, gefährlichen, vertikalen Aufstieg und reichten sie von Hand zu Hand bis an die Oberfläche“, schrieb Rick.
Die betagte Hundedame bekam etwas Trockenfleisch, das sie hungrig verschlang und verhielt sich vorbildlich, als sie durch den dunklen, schmalen Höhlenschacht nach oben zogen wurde. Nach einigem Bangen erreichte sie den Ausgang — die Aktion war geglückt!
Hündin und Herrchen wieder vereint
Rick sagte: „Sie war froh, endlich draußen zu sein!“ Er teilte ein Video der Hündin, nachdem sie erfolgreich die Oberfläche erreicht hatte.
Wie sich herausstellte, war die Hündin seit zwei Monaten als vermisst gemeldet gewesen. Nicht nur die Retter staunten, dass sie so lange überlebt hatte. Im Bereich, in dem man die Hündin gefunden hatte, gab es schließlich kein Licht, kaum Wasser – und als Nahrungsquelle höchstens einige kleinere Krebstiere.
Der Besitzer der Hündin wurde mithilfe der örtlichen Feuerwehr ausgemacht. Dabei gingen die Helfer in der Nähe des Fundorts von Tür zu Tür und waren schließlich erfolgreich. Abby, wie die Pudel-Dame hieß, durfte ihr Herrchen nach ihrem Verschwinden am 9. Juni endlich wiedersehen. In Zukunft wird ihr Besitzer die umtriebige Hündin bestimmt wie seinen Augapfel hüten.
Quelle: nypost
Vorschaubilder: ©Twitter/@NewsBFM ©andreiuc88 – stock.adobe.com