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Lehrerin bringt Schüler mit „Gepäck-Experiment“ zum Weinen

Emotionales Experiment

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Kinder zu unterrichten, ist kein Zuckerschlecken. Schließlich erwartet man von einem guten Lehrer, dass er seinen Schülern nicht einfach nur den Lehrstoff eintrichtert, sondern sie auf das Leben vorbereitet. Die Lehrerin Karen Loewe ist überzeugt, dass die sogenannte Herzensbildung im Schulalltag nicht zu kurz kommen darf. Dafür hat sich die Englischlehrerin aus Oklahoma (USA) ein ganz besonderes Experiment einfallen lassen. Die Reaktionen ihrer Schüler auf das Experiment rühren Karen so sehr, dass sie davon auf Facebook berichtet: 

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„So begann mein 22. Schuljahr: Der gestrige Tag war einer der eindrücklichsten, die ich je erlebt habe. Ich habe ein Experiment gemacht, das ich das ‚Gepäck-Experiment‘ nenne. Ich habe die Kinder gefragt, was die Redewendung bedeutet, ’sein Päckchen zu tragen‘, und fast alle antworteten, dass damit die Probleme und schmerzhaften Erlebnisse gemeint sind, die man mit sich herumträgt.

Ich bat die Schüler, auf einen Zettel zu schreiben, was sie gerade belastet oder ihnen auf der Seele liegt. Namen sollten dabei nicht genannt werden. Anschließend knüllten sie die Zettel zusammen und warfen sie kreuz und quer durchs Klassenzimmer. Dann hob jeder nacheinander einen Zettel auf und las laut vor, was ihr Klassenkamerad geschrieben hatte. Wenn ein Schüler einen Zettel vorgelesen hatte, fragte ich, ob sich derjenige, der das geschrieben hat, zu erkennen geben wolle und ob er oder sie mit uns über das Geschriebene reden wolle.

Ich sage euch, ich war noch nie zuvor so zu Tränen gerührt wie durch das, was diese Kinder so offen mit der ganzen Klasse teilten: Themen wie Selbstmord, Eltern im Gefängnis, Drogen in der Familie, von den Eltern verlassen worden zu sein, Tod, Krebs, der Verlust von Haustieren (einer sagte, seine Wüstenrennmaus sei gestorben, weil sie so fett gewesen sei, und wir kicherten) und vieles mehr.

Die Kinder, die die Zettel vorlasen, weinten, weil das, was sie vorlasen, hart war. Diejenigen, die sich zu erkennen gaben (wenn sie sich dafür entschieden) weinten auch manchmal. Es war ein emotional anstrengender Tag, aber ich bin der festen Überzeugung, dass meine Kinder sich gegenseitig nun ein bisschen weniger verurteilen, ein bisschen mehr lieben und ein bisschen schneller vergeben.

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Diese Tüte hängt an meiner Tür, um sie daran zu erinnern, dass wir alle unser Päckchen zu tragen haben. Wir werden sie dort hängenlassen. Als die Kinder gingen, sagte ich ihnen, dass sie nicht alleine sind, dass sie geliebt werden und dass wir für einander da sind.

Es ist eine Ehre für mich, ihre Lehrerin zu sein.“

Für ihr einfühlsames Experiment erntet Karen im Internet überwiegend Lob, doch es gibt auch kritische Stimmen: Einige Leser merkten an, dass beim Umgang mit Kindheitstraumata größere Vorsicht geboten sei, als sie die Lehrerin an den Tag gelegt habe. Auch wenn die Anonymität der Kinder größtenteils gewahrt geblieben sei (das Sich-zu-erkennen-Geben und Erzählen war schließlich freiwillig), könne die Aktion zu Mobbing und Stigmatisierung einzelner Schüler führen, gaben Experten zu bedenken. Außerdem könne das erneute Durchleben von traumatischen Erlebnissen langfristig zu psychischen Problemen führen. Was denkst du über die Aktion?

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