Viele Menschen haben ein festes Ritual für den eigenen Geburtstag – und auch eine feste Gästeliste mit wenig neuen Gesichtern. Doch für den 15-jährigen Geburtstag ihrer Tochter hat sich die US-Amerikanerin Amy Gardener etwas ganz Besonderes einfallen lassen und mit ihrer Idee die ganze Welt inspiriert. Auf Facebook erzählt die Mutter von einem Geburtstag, den ihre Tochter garantiert nie vergessen wird.
Geburtstag mit Fremden
„Wir haben vor Kurzem den 15. Geburtstag meiner Tochter gefeiert. Am Abend vor der Feier fiel mir auf, dass wir noch genug Platz hatten, um fünf weitere Mädchen einzuladen. Deshalb bin ich auf die Facebookseite unserer Heimatstadt gegangen und habe in einer Gruppe nach ungefähr gleichaltrigen Mädchen gefragt, die auf der Suche nach Freunden sind, um sie einzuladen.
Die Reaktionen folgten so prompt, dass statt fünf schnell fünfzehn zusätzliche Geburtstagsgäste eingeladen waren. Am Ende feierten wir mit zweiunddreißig Mädels und konnten dabei zuschauen, wie neue Freundschaften geschlossen wurden.
Ich wurde gefragt, wie meine Tochter das fand, dass viele fremde Mädchen ihren Geburtstag mitgefeiert haben. Als ich meine Tochter fragte, was sie davon halte, Mädchen einzuladen, die vielleicht Freundinnen gebrauchen könnten, sagte sie: ‚Natürlich möchte ich sie einladen. Ich war wie sie, als ich zu dir kam.‘
Damit meinte sie den Moment vor zehn Jahren, als Mitarbeiter des Jugendamts sie um Mitternacht zu unserem Haus brachten.
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Ich war wie sie, als ich zu dir kam.
Sie war damals fünf Jahre alt, und man hatte sie in einem heruntergekommenen Wohnwagen gefunden, in dem es weder etwas zu essen, noch fließend Wasser, Strom oder einen Erwachsenen in der Nähe gab. Sie wurde im Krankenhaus untersucht. Danach kam sie ohne Habseligkeiten außer ihren Kleidern zu uns.
Das war vor zehn Jahren – ich wurde ihre Adoptivmutter. Es ist seitdem kein Tag vergangen, an dem sie mir nicht etwas beigebracht hätte, das mich zu einem besseren Menschen macht. Sie musste in ihrem Alter schon mehr Schmerzen und harte Zeiten überstehen als so manche Erwachsene in ihrem gesamten Leben. Trotzdem haben diese Erfahrungen sie nicht verbittert oder sie das Lieben verlernen lassen.
Während andere ausgrenzen, lädt sie zu sich ein. Wenn jemand ohne alles dasteht, schenkt sie. Sie hat einen Blick für diejenigen, die allein sind, weil sie selbst allein war.
Meine Tochter hätte ihren 15. Geburtstag nur mit ihren engsten Freundinnen feiern können, was ihr natürlich niemand zum Vorwurf gemacht hätte. Aber stattdessen öffnete sie ihre Türen.“
Amy kann wirklich stolz auf ihre Adoptivtochter sein. An ihrer Offenheit und ihrem großen Herzen können sich alle ein Beispiel nehmen.
Quelle: Facebook
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